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Compassionate Bob Leibowitz, M.D. Onclogy Medical Group DIPLOMATE AMERICAN BOARDS OF INTERNATIONAL MEDICINE ANTIANGIOGENER COCKTAIL (AAC)

Wir haben eine sehr effektive Behandlungsoption, die weder
eine Chemotherapie ist, auch keine Hormonblockade darstellt
und dabei das Immunsystem stärkt. Ist es nicht genau das,
was Sie immer gesucht haben? Der Name dieser Form der
Behandlung ist „Antiangiogener Cocktail (AAC)“.
Dr. Judah Folkmann, der Harvard Medical School
Wissenschaftler und onkologische Chirurg in der Pediatrie
war der Erste, der postulierte, daß alle Formen von Krebs
eine gemeinsame Charakteristik haben. Um größer als 2 mm zu
wachsen, müssen Krebszelleninseln Substanzen produzieren,
die das Wachstum neuer Blutäderchen (Angiogenese)
stimulieren, um Sauerstoff und Nahrung an die Krebskolonie
heranzubringen. Ohne neue Blutgefäßformationen
(Neoangiogenesis), wären Krebszellen nicht in der Lage zu
wachsen. Schlußendlich war Dr. Folkman in der Lage,
verschiedene proangiogene Substanzen zu isolieren und er
entdeckte auch Substanzen, die das Wachstum von Blutgefäßen
behindern – antiangiogene Wirkstoffe. Dr. Folkman war der
Pionier, dessen brilliante Einsicht, zusammen mit
jahrzehntelanger Labor- und klinischer wissenschaftlicher
Forschung, zu einer neuen und in zunehmendem Maße effektiven
Methode führte, den Krebs zu kontrollieren – nämlich solche
Zellen abzuschalten, die Blutgefäße veranlassen, Inseln von
Krebszellen zu formen und zu füttern. Unglücklicherweise
ereilte ihn eine plötzliche tödliche Herzattacke auf dem
Denver Flughafen, als er gerade im Transfer auf ein Flugzeug
wartete, das ihn wiederum zu einem Vortrag über
Antiangiogenese bringen sollte. Ich glaube, daß Himmel und
Erde in schwerem Leid, Schmerz und Kummer laut aufgeschrien
haben, als dieser unersetzbare Gigant unter den
medizinischen Heroen starb.
Anfang 1998 begann ich Prostatakrebspatienten mit Thalidomid
als einer potenten, antiangiogenen Medikation zu behandeln,
das auch das Immunsystem verbessert. Ich publizierte einen
Brief an den Herausgeber des Journals, Oncology, September
2002, Volume 16, Nummer 9, Seiten 1146 – 1148, in dem ich
über einige meiner Krebspatienten und ihre anekdotische
Reaktion auf Thalidomid berichtete. Dr. William Figg vom
National Cancer Institute hatte berichtet, daß Thalidomid
eine effektive Behandlung bei Männern sogar mit
metastatischem, hormonrefraktärem Prostatakrebs sei. In
einem persönlichen Gespräch mit Dr. Figg, stellten wir
übereinstimmend Reaktionsraten bis zu 80% fest, wenn hormonsensitive oder hormonnaive Prostatakrebspatienten mit Thalidomid als einer singulären Medikation behandelt wurden. Während jener wenigen ersten Jahre in denen wir antiangiogene Medikamente verwendeten, studierte und untersuchte die Compassionate Oncology Medical Group diese Klasse der Stoffe und Kombinationen der Stoffe, um sie schneller auf ihre Effektivität und mögliche schädlichen Nebenwirkungen bewerten zu können. Schnell entwickelten sich neue Einsichten und Erkenntnisse und wurden in meine verschiedenen Therapieprotokolle eingebaut. Bis man herausgefunden hatte, daß diese Kategorie der Medikamente ebenfalls Antikrebseigenschaften hatte, war es das Ziel jeglicher chemotherapeutischer Stoffe, immer die Krebszellen direkt zu attackieren. Krebszellen haben eine extrem hohe Wachstumsrate und konsequenter Weise auch eine hohe Mutationsrate, da die Zellen versuchen, Wege zu finden, die verschiedenen medikamentösen und anderen Therapieangriffe zu überleben, die den Patienten verabreicht werden, um die bösartige Krankheit zu heilen. Viele dieser Mutationen bewirken eine Resistenz der Krebszellen gegen verschiedene Arten von Chemotherapien. Die Fähigkeit von Krebszellen, schnell zu wachsen und zu mutieren ist einer der Mechanismen, die sie anwenden, um Resistenzen gegen Chemotherapie und auch Strahlentherapie zu entwickeln. Während Chemotherapien sich gegen Krebszellen richten, sind fast alle antiangiogenen Medikamente gegen die Zellen gerichtet, die Blutgefäße bilden – die vaskularen endothelialen Zellen. Einige Krebszellen haben Verdoppelungszeiten von Stunden, während einige endotheliale Zellen möglicherweise nur einmal oder zweimal im Jahr sich teilen. Diese sehr geringen Zell- Wachstumsraten und Zellteilungen haben sehr geringe Mutationsraten zur Folge, mit der Konsequenz, daß eine Resistenz gegen die antiangiogenen Medikamente sich nur sehr langsam entwickelt (jedoch nicht völlig auszuschließen ist). Im Laufe der Jahre sind verschiedene Inhaltsstoffe in meinem antiangiogenen Cocktail (AAC) aufgetaucht, aber wenn diese mich nicht sehr von deren Fähigkeit, den Prostatakrebs unter Kontrolle zu halten, beeindruckt haben, wurden sie kurzfristig wieder abgesetzt. Jedoch haben einige Medikamente einen permanenten „Mitgliedsstatus“ erworben. Die zwei effektivsten Medikamente im AAC sind eindeutig „Leukine“ (GM-CSF) und die Kombination Thalidomid/Revlimid. Bei den meisten Patienten setzen wir 50mg Thalidomid an einem Abend und 5mg Revlimid am nächsten Abend (oder Tag) ein, wenn die Versicherungssituation es erlaubt. Wir setzen niemals beide Medikamente an einem Tag ein, noch geben wir jemals mehr als eine Kapsel pro Tag. Thalidomid (Contergan) ist das Schlafmittel, das in den 1950er und 1960er Jahren schwere Geburtsschäden verursacht hat, z.B. verkürzte Gliedmaßen etc. Thalidomid schaltete beim sich entwickelnden
Fötus die Blutzufuhr zu den Gliedmaßen ab, was zu
Geburtsfehlern führte. Die Blutzufuhr zu Krebszellen
abzuschalten, ist die Definition von Antiangiogenese.
Revlimid ist ein Thalidomidderivat der zweiten Generation.
Es ist mit den gleichen Risiken wie Thalidomid behaftet,
Geburtsfehler hervorzurufen, falls eine Frau im gebärfähigen
Alter dem Einfluß dieses Medikamentes ausgesetzt ist.
Thalidomid/ Revlimid kann in der Samenflüssigkeit
festgestellt werden; daher sind Vorsichtsmaßnahmen zur
Geburtenkontrolle zwingend notwendig, und Frauen im
gebärfähigen Alter sollten physisch überhaupt nicht mit
diesen beiden Medikamenten in Berührung kommen. Anders als
Thalidomid erzeugt Revlimid keine Schläfrigkeit, periphäre
neuropathische Symptome, Verstopfung oder langsamere
Herzschläge. Revlimid kann die Anzahl der Blutplättchen
(Thrombozyten) verringern. Die Blutplättchen unterstützen
die Entstehung von Blutgerinseln. Wir beobachten die Anzahl
der Thrombozyten sehr sorgfältig und häufig, wann immer
einer unserer Patienten mit Revlimid behandelt wird.
Seit August 2008 glaube ich, (Meinung) daß 95% der guten
Ergebnisse des AAC der Leukine und dem Thalidomid/Revlimid
zu verdanken sind. Einige der weniger starken AAC
Medikamente, die unseren Patienten helfen, sind Proscar,
Avodart, Celebrex (aber nur 200mg einmal am Tag, um das
Risiko kardiovaskulärer Komplikationen zu verringern), auch
Statine (wie z.B. Crestor - Sortis), um den
Cholesterolspiegel abzusenken und das Risiko zu verringern,
an kardiovaskulären Ereignissen zu versterben. Eine Anzahl
von Studien hat herausgefunden, daß Männer, die
Prostatakrebs entwickelt haben, mit Statinen ein geringeres
Risiko haben, fortgeschrittenen oder metastatischen Krebs zu
entwickeln, wie auch einem geringeren Risiko ausgesetzt
sind, am metastatischen Prostatakrebs zu versterben. Noch
andere geringer wirksame Stoffe im AAC schließen
Anticoagulantien mit gering molekulargewichtigem Heparin
(nicht Warfarin/Coumadin), Mini-mini-Dosierungen von Alpha
Interferon und vielleicht noch Vitamid D ein. Avastin ist
auch noch ein möglicher bedeutsamer Mitspieler und wir
versuchen es in gewissen Konstellationen mit einzusetzen,
aber ich glaube es ist nicht annähernd so effektiv wie
Leukine und Thalidomid/Revlimid. Wir empfehlen manchmal auch
einen metronomischen Plan oral eingenommener
Cyclophosphamide (Cytoxan) in ganz, ganz kleinen
Dosierungen. Manchmal fügen wir auch noch eine andere
Kathegorie von Medikamenten hinzu, die zielgerichtete
(targeted) Therapie genannt werden. Zur Zeit besteht unsere
zielgerichtete Therapie in dem Medikament Nexavar, vorher
hatten wir bereits Iressa, Tarceva, Sutent und Gleevec
versucht.
Zu verschiedenen Zeiten war unser „Medikament des Tages“
(nicht notwendiger Weise mit antiangiogenem Effekt),
gefrorener Haifischknorpel von einer speziellen kanadischen Firma; Kurkuma kam und ging, so war es auch mit Artemisinin, Resveratrol, Vitamin D, Vitamin C (einschließlich sehr hoch dosiertes, intravenös verabreichtes Vitamin C), Granatapfelsaft, Lyc-O-Mato, Rapamune (m-Tor-inhibitor), Herceptin, Erbitux, Sandostatin, pegylated Interferon, oral verabreichtes gering dosiertes Methotrexate, Biaxin, Atacand und Hytrin. Ich entschuldige mich, falls ich noch einige Produkte in dieser Liste nicht erwähnt habe. Leukine (Wirkstoffname Sargramostin) wird oft auch mit GM-CSF bezeichnet, weil es das Knochenmark stimuliert, zwei verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen (WBC) zu produzieren. Die zwei Arten von WBCs sind die Granulozyten (G) auch bekannt als „Polys“, die bakterielle Infektionen bekämpfen und Monozyten (M), die Teil unseres Immunsystems sind. Daher verbessert Leukine die Fähigkeit unseres Immunsystems Krebszellen zu erkennen und abzutöten, teilweise durch die Stimulation von dendritischen Zellen. Es gibt eine signifikante Anzahl von Artikeln in neuerer Literatur, die über ausgezeichnete PSA-Reaktionen nach der Behandlung mit Leukine berichten, entweder mit Leukine allein oder – wie wir es bevorzugen – in Kombination mit anderen Medikamenten in unserem Prostatakrebs Antiangiogenem Cocktail (AAC), vorzugsweise Thalidomid/Revlimid. In der Ausgabe Januar 2003 des Journal of Clinical Oncology, Rini, Brian, et al., wurde über 29 Patienten mit steigenden PSA-Werten nach einer lokalen Therapie berichtet. Vor der Behandlung mit Leukine betrug ihre PSA-Verdoppellungszeit etwa 8,4 Monate. Während der Behandlung mit Leukine verlängerte sich ihre Verdoppellungszeit auf 15 Monate, also betrug die Verdoppelungszeit unter Leukine zweimal so lange gegenüber der Zeit vor der Gabe von Leukinen. In einer seiner anderen Veröffentlichungen berichtete Rini über eine dramatische PSA-Reaktion bei einem Patienten, dessen Verdoppelungszeit 4 Monate betrug. Nach einer Behandlung mit Leukine erhöhte sich die Verdoppelungszeit auf etwa 74 Monate. Während des ASCO-Prostatakrebs-Symposiums im Februar 2005, das in Orlando, Florida, stattfand, berichtete Rini, B., et al., daß 7 der 29 Patienten (24%), die in der Studie untersucht und weiterhin mit GM-CSF behandelt wurden, daß keine weitere Krankheitsprogression nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4,4 Jahren festgestellt werden konnte. Diese Dauer der PSA-Kontrolle ist absolut phänomenal. Ich glaube nicht, daß irgend eine andere Nicht-Chemotherapie oder nicht Hormone blockierende Medikation gezeigt hat, den Prostatakrebs über eine so lange Zeitperiode unter Kontrolle halten zu können. In der ersten Version dieses Papieres spekulierte ich, daß ich es für möglich hielt, wir könnten in der Lage sein, durch eine
Kombination von Thalidomid und/oder Revlimid mit Leukine,
die eindrucksvollen Ergebnisse, die durch den Einsatz von
Thalidomid als ein singuläres Medikament gegen den PCa
gewonnen worden sind, signifikant zu verbessern.
Small, Eric et al. berichteten im „Clinical Cancer Research,
Vol. 5, Juli 1999, Seiten 1738-1744“, über zwei Serien von
Patienten, die mit Leukine behandelt worden waren, alle
Patienten in der Gruppe von Dr. Small hatten metastatischen,
hormonrefraktären Krebs. 12 von 13 Patienten in der zweiten
Cohorte erfuhren einen PSA-Abfall mit einem mittleren
Absenkung von 32%, wobei ein Patient nicht nur ein Absenken
von 99% des PSA-Wertes erzielte, sondern auch eine
Verbesserung bei der Knochenüberprüfung (bone scan)
festgestellt wurde. Diese Reaktion dauerte über mehr als 14
Monate und hielt noch an, als dieses Papier veröffentlicht
wurde.

In unserer Praxis, Compassionate Oncology Medical Group,
kombinierte ich im Jahr 2000 zunächst Leukine mit einer
geringen Dosis Thalidomid. Ich setzte anfänglich diese
Kombination bei Männern mit weit fortgeschrittener
Erkrankung ein, aber sehr bald nutzte ich diese Wirkstoffe
auch bei Männern, die noch hormonsensitiv waren und ich habe
sogar erwogen, diese Kombination bei Männern einzusetzen,
die noch gar keine Hormonbehandlung erhalten hatten (hormone
naive). Bei der „Conference on Molecular Targets and Cancer
Therapeutics“ im November 2005, die in Philadelphia,
Pensylvenia, abgehalten wurde, wurde ein Abstrakt von Dr.
Robert Amato vorgetragen. Diese Konferenz wurde gemeinsam
organisiert durch die „American Association for Cancer
Research“, das „National Cancer Institute“ und die „European
Organization for Research and Treatment of Cancer“. In Dr.
Amatos Papier wurden 18 Prostatakrebspatienten mit Leukine
und Thalidomid behandelt. Alle hatten steigende PSA-Werte
nach einer lokalen Therapie und waren nicht vorher mit einer
Hormonblockade behandelt worden. Meine Erfahrung mit dem
Einsatz von Leukine und Thalidomid war, daß nahezu 100% der
Männern, die hormonsensitiv oder hormonnaiv waren, auf diese
zwei Medikamente positiv reagierten. Ich habe auch
beobachtet, daß die positiven Reaktionen immer in den ersten
zwei bis vier Wochen der Behandlung aufgetreten sind. Diese
bemerkenswerte Reaktionsrate wurde auch von Dr. Amato
festgestellt. Alle Männer in seiner Studie hatten mindestens
einen 26%igen Abfall des PSA mit einer mittleren Reduzierung
von 59%. Die Responsrate seiner Patienten betrug 100%. Eines
der nettesten Dinge im Zusammenhang mit diesen Behandlung
ist, daß beide Medikamente das Immunsystem verbessern. Viele
Krebspatienten sind besorgt, daß eine Chemotherapie ihr
Immunsystem negativ beeinflussen könnte; mit Leukine und
Thalidomid ist das Gegenteil der Fall. Weder Leukine noch
Thalidomid senken das Testosteronniveau und haben daher auch
keinerlei Hormonblockadewirkung.

Im Januar 2006 erhielt das Thalidomidprodukt der zweiten
Generation, Revlimid (Lenalidomid), die FDA-Zulassung für
die Behandlung eines Typs von MDS, das myelodysplastische
Syndrom. Im W esentlichen ist MDS ein Typ einer schwelenden
Leukemie bzw. ein fortgeschrittenes Vor-Leukine-Syndrom.
Später wurde Revlimid auch zugelassen für die Behandlung
einiger Stadien des multiplen Myeloms. Revlimid gegen irgend
ein anderes medizinisches Problem einzusetzen, bedeutet
einen „Off-Label“- Einsatz. Daher ist die Behandlung von
Prostatakrebs mit Revlimid eine „Off-Label“- Behandlung. Es
ist durchaus legal, „Off-Label“- Behandlungen durchzuführen,
solange der Arzt die Risiken, Vorteile und Alternativen
seinem Patienten erläutert. Nebenbei sei erwähnt, daß bis
zum Jahr 2006 die von der FDA zugelassene Indikation für
Revlimid ein Typus der Lepra war. In 2006 erhielt Thalidomid
die Zulassung zur Behandlung des multiplen Myeloms, eine
Form des Knochenkrebses.

Beide, Thalidomid und Revlimid, sind mit einem höheren
Risiko der Bildung von Blutgerinnsel verbunden. Routinemäßig
behandeln wir unsere Patienten zur Antikoangulation mit
Aspirin oder viel mehr mit Medikamenten der Blutverdünnung
um Blutgerinnsel zu vermeiden; es ist entweder Coumadin
(Warfarin), eine Pille, oder sehr viel öfter noch mit einem
Typus von Medikation zur Eigeninjektion, das als gering
molekulargewichtiges Heparin (LMWH) bekannt ist. Wir
glauben, daß gering molekular-gewichtiges Heparin auch
direkte Antikrebsvorteile hat, zusätzlich zu den Vorteilen
eines überlegenen Blutverdünners, das also insbesondere für
Krebspatienten geeignet ist.
Die am ehesten auftretende Nebenwirkung, die wir bei der
Gabe von Revlimid bemerkt haben, ist eine verringerte Anzahl
von Thrombozyten. Thrombozyten tragen zur Entstehung von
Blutgerinnsel bei. Die FDA hat uns zur Auflage gemacht, die
Anzahl der Thrombozyten in den ersten 8 Wochen der Gabe von
Revlimid zu überprüfen. Wenn Ihre Thrombozytenzahl abfällt,
wird fast immer nach Absetzen von Revlimid sehr bald die
Anzahl wieder im Normalbereich liegen. Dann können wir
üblicherweise die Behandlung bald mit einer geringeren Dosis
von Revlimid wieder aufnehmen. Wir haben bisher noch keinem
Patienten eine Thrompzyten-Transfusion verabreichen müssen.
Revlimid ist ein gering molekulares Derivativ von
Thalidomid. Bis November 2008 haben wir mehrere hundert
Patienten mit Revlimid behandelt, üblicherweise alternierend
im Wechsel mit Thalidomid. Patienten, die Revlimid nehmen,
berichten nahezu niemals von der Entwicklung von Symptomen
der peripheren Neuropathie noch von Müdigkeit. Wegen
absinkender Thrombozyten mußten wir bei einer signifikanten
Anzahl von Patienten die Dosis reduzieren und bei einigen
Patienten mußten wir Revlimid für eine kurze Zeit
vollständig absetzen. Nahezu alle Patienten, die aufgrund
von Revlimid eine reduzierte Thrombozytenzahl entwickelten,
nahmen eine oder zwei weitere Medikamente, die mit einer
Verminderung der Thrompozytenzahl einhergehen können. Ganz
sicher beobachten wir die Thrombozytenzahl sehr sorgfältig
bei den von uns mit Revlimid behandelten Patienten und ich
empfehle dringend, daß jeder Patient in der Behandlung von
Revlimid seine Thrombozytenzahl häufig überprüft. Wir haben
ausgezeichnete PSA-Reaktionen bei der Behandlung von
Patienten mit Revlimid beobachtet. Im Labor hat Revlimid
etwa 100 bis 1000 mal stärkere Antikrebswirkung als
Thalidomid. Aber selbst noch im November 2008 bin ich nicht
überzeugt, daß es bei unseren Patienten einen signifikanten
Wirkunterschied bezüglich der klinischen Antikrebswirkung
zwischen Revlimid und Thalidomid gibt. Gelegentlich könnten
unsere Patienten abwechselnd an zwei Abenden Thalidomid
hintereinander und dann einmal Revlimid einnehmen oder auch
umgekehrt.

Weiter oben habe ich ausgeführt, daß eine signifikante
Prozentzahl der allein mit Leukine behandelten Patienten
sich einer verlängerten Zeit der Remission über 5 Jahre
hinaus erfreuen konnten und zur Zeit der Veröffentlichung
dieses Artikels, nunmehr 5 ½ Jahre nach Beginn ihrer
Leukinebehandlung sind sie immer noch in Remission. In der
Tat kenne ich keine andere Form einer systemischen Therapie
mit einem singulären Medikament (systemische Therapie
bezieht sich auf die Behandlung des ganzen Körpers.z.B.
Chemotherapie, Hormonblockade, Immunotherapie, Impfung,
etc.), die in der Lage ist, Prostatakrebs über einen so
langen Zeitraum unter Kontrollle zu halten, die nicht in
irgend einer Form Hormonblockade und/oder Chemotherapie
darstellt. Eine effektive, systemische Therapie kann
Krebszellen überall im Körper abtöten, auch wenn diese
Zellen sich in den Knochen, Lymphknoten etc. ausgebreitet
haben. Lokale Behandlungen, wie die radikale Prostatektomie
oder Strahlentherapie können nur in der Prostata und in
einigen Lymphknoten, die zur Zeit des chirurgischen
Eingriffs mit entfernt werden, die Krebszellen abtöten. Die
meisten der Strahlentherapie-Bereiche schließen nicht viele
Lymphknoten mit ein. Nahezu alle Prostatakrebspezialisten
glauben, daß dann, wenn Prostatakrebszellen sich bereits in
einigen Lymphknoten ausgebreitet haben, diese auch in
entfernteren Bereichen zu finden sind, insbesondere mehrfach
in Knochen, selbst dann, wenn eine Knochenüberprüfung (Scan)
ein normales Ergebnis zeigt (siehe mein Artikel „Potpourri
of Prostate Pearls and Insight“, wie auch den PAACT
Newsletter vom Dezember 2007). Sie können alle meine Papiere
kostenlos von dem Portal www.compassionateoncology.org
herunterladen.
Im Journal of Urology, Volume 175, Seiten 2 087 – 2091, Juni
2006 berichtet der Artikel von Rini, Brian; Small, Eric, et
al. über die oben angegebenen Ergebnisse. Dieser Artikel
beschreibt 30 hormonsensitive Patienten, die entweder nach
einem chirurgischen oder strahlentherapeutischen Eingriff
steigende PSA-Werte hatten. Zum Zeitpunkt, als mit der Behandlung mit Leukine begonnen wurde, umfassten ihr Grund-PSA-Werte einen Bereich von 0,4 bis 6 ng/ml. Bei keinem konnte eine metastatische Erkrankung durch Scans nachgewiesen werden. Innerhalb dieser Kohorte von Patienten blieben 7 von ihnen bei Leukine, als einem einzelnen langzeitig angewendeten Medikament. Die Authoren definierten „Langzeit“ mit einem Zeitraum länger als 4 Jahre. Zum Zeitpunkt, als dieser Artikel veröffentlicht wurde, hatte diese Gruppe median 5,1 Jahre mit Leukine hinter sich, in einem Bereich von 53 bis 67 Monaten; sie wurden weiterhin behandelt und waren weiterhin in Remission. Die Autoren betonten die Tatsache, daß diese Therapie extrem gut toleriert wurde. „Keine Langzeit-Toxizität wurde in dieser Gruppe von Patienten innerhalb einer Nachbeobachtung von 61 Monaten seit Beginn dieser Behandlung beobachtet“. Da gab es keine Evidenz von behandlungsbezogener Blutverklumpung oder Bluten. Die Autoren fanden, daß diese Patienten meßbare Verbesserungen in mehreren verschiedenen Funktionen ihres Immunsystems aufwiesen, übereinstimmend mit der vorteilhaften Wirkung von Leukine auf das Immunsystem. Die Autoren schlossen daraus, dass bei Patienten mit androgenabhängigem biochemisch wieder aufgetretenen Prostatakrebs Leukine für eine Langzeitkontrolle der Erkrankung sorgen kann. Obwohl diese Ergebnisse mit Leukine allein gut sind, bin ich ziemlich sicher, daß in einiger Zukunft, wenn unsere akademischen Institutionen schlußendlich Leukine allein gegenüber Leukine plus Thalidomid/Revlimid in einer Studie untersuchen werden, die Kombination als signifikant aktiver und wirksamer sich herausstellen wird, als Leukine allein. Bei dem Prostatakrebssymposium im Februar 2007 in Orlando, Florida, erläutert die Kurzdarstellung (abstsract) #229 eine Studie, in der Männer mit fortgeschrittenem, hormon-refraktärem Prostatakrebs (HRPC) mit Revlimid und Leukine behandelt worden sind. Die Autoren sind Garcia, J.R.; Rini, B.; Dreicer, R. et al. Fünfundsiebzig Prozent hatten metastatischen HRPC; die anderen 25% hatten steigende PSA-Werte ohne manifestierte Metastasen. Insgesamt erreichten 56% einen Abfall der PSA-Werte. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, daß die Revlimid- und Leukine-Dosierungen und das Therapieprotoll, das in dieser Studie angewandt wurden, sich sehr von dem Protokoll unterschieden, das ich als das wirksamste für unsere Patienten herausgefunden habe. Aber eine 56%ige Ansprechrate für Männer mit hormonrefraktärem Prostatakrebs, deren Behandlung keine Chemotherapie eingeschlossen hatte, repräsentiert einen großen Fortschritt in der Fähigkeit, einen Prostatakrebs behandeln zu können. In dem Abstrakt #15515, veröffentlicht bei dem ASCO Treffen im Mai 2007, wurde hierzu von Dreicer, R., et al. in einer Anschlußstudie berichtet. Insgesamt erfuhren 76% der 8     Patienten einen Abfall ihrer PSA-Werte. Es ist einfach wunderbar zu erfahren, daß deren Erfolgsrate sich verbesserte, verglichen mit dem früheren Bericht. Ich bin hoch erfreut und stolz, daß „Compassionate Oncology Medical Group“ jetzt, im November 2008, berichten kann, daß unsere Erfolgsrate mit der Anwendung des Prostatakrebs Antiangiogenem Cocktails (PCAAC) immer noch sehr nahe (wenn nicht sogar genau) 100% bei Männern mit hormonsensitiver Erkrankung erreicht. Sie können gern unsere Praxis anrufen und eine Kopie der Liste mit Freiwilligen anfordern, die etwas mehr als 80 Namen und Telefonnummern von Patienten enthält, die sich bereit erklärt haben, ihre Erfahrungen mit unseren verschiedenen Protokollen mit Ihnen zu diskutieren. Sie stehen bereit, um ihre Behandlungserfahrungen den Patienten zu erläutern, die den Wunsch haben, mehr über ihre eigenen Behandlungsoptionen zu erfahren. Bevor Sie Ihre erste Dosis von Leukine anwenden, ist es für Sie erforderlich, sich bitte mit einer unserer medizinischen Assistentinnen, Mary oder Carla, in Verbindung zu setzen. Sie wird Ihnen sagen, wann Sie mit Leukine beginnen sollten und welche Dosis sie dabei anwenden sollten. Bitte ignorieren Sie die Dosisanweisung auf dem Beipackzettel und folgen Sie nur den Angaben, die Ihnen unsere Assistentinnen sagen, was Sie machen sollen. Wenn Sie die Dosis anwenden, die im Beipackzettel vorgesehen ist, wird dies mit Sicherheit fast immer zu unangenehmen Nebeneffekten führen. Nehmen Sie auf keinen Fall mehr, als das, was Ihnen unsere Assitentinnen anweisen zu nehmen. Sie werden Ihnen ebenfalls empfehlen, Tylenol, 650 mg, Benadryl, 50 mg und Zantac, 150 mg als eine Vormedikation 5 bis 15 Minuten vor der Leukinespritze einzunehmen. Diese Vormedikamente helfen das Risiko, Nebenwirkungen zu entwickeln, zu reduzieren oder zumindest die Schwere solcher Nebenwirkungen. Die üblichsten Nebenwirkungen bei der Gabe von Leukinen sind die Möglichkeiten, grippeähnliche Symptome zu entwickeln, wie z.B. Schüttelfrost, Fieber oder Muskelschmerzen. Diese Nebenwirkungen können eine oder mehrere Stunden nach der ersten Leukineinjektion erstmals auftreten und verlaufen nahezu immer mild und selbst begrenzend. Bei längerem Andauern verringert ein Absenken der Leukinedosis die Schwere dieser oder irgend welcher Nebenwirkungen. Wenn Sie also eine Grippe bekommen und diese Symptome haben, dann ist dies nicht eine Vergiftung oder rührt von Viren her, sondern vielmehr schlägt Ihr Immunsystem zurück. Leukine stimuliert diese gleichen Arten von chemischen Reaktionen, daher kann es auch die gleichen Symptome hervorrufen. Wenn Sie Leukine vor dem Schlafengehen einnehmen und zunächst auch mit den Vormedikamenten (Tylenol, Benadryl und Zantac), fallen üblicherweise die Nebenwirkungen mild aus. Nach einer relativ kurzen Zeit verschwinden bei nahezu 100% der Patienten diese Nebenwirkungen vollständig. Zantac wird nicht zur Hilfe bei Magenproblemen verschrieben. Körper. Benadryl und die meisten Antihistamine Medikamente blocken nur einen Rezeptor. Zantac blockiert den zweiten Typus des Antihistamine Rezeptors. Daher wenden wir Zantac nur wegen des Antihistaminevorteils an. Wenn Benadryl Probleme beim Wasserlassen verursachen sollte oder es zu schläfrig macht, können wir auch umschalten auf Zyrtec, das diese Nebenwirkung nicht hat. Da Benadryl vor dem Schlafengehen eingenommen wird, haben einige Patienten den Müdigkeitseffekt, der von dieser Medikation ausgeht, recht gern. Sollten Sie also irgendwelche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Muskelschmerzen erfahren, dann nehmen Sie alle vier Stunden zwei extra starke Tylenol oder drei regulär starke Tylenol, aber nur sofern Sie dies benötigen. Nehmen Sie kein Aspirin oder entzündungshemmende Medikamente, wenn Sie Blutverdünnungs-Medikamente (Antikoagulantien) einnehmen müssen. Wenn Sie solche Antikoagulantien nicht einnehmen müssen, empfehlen wir drei Advil (200mg) oder ein ähnliches Ibuprofenprodukt zusammen mit jeder Tylenoldosis. Patienten, die Antikoagulantien einnehmen müssen, können auch Celebrex, 200mg, zweimal am Tag nehmen oder Schmerzmedizin, die nicht Aspirin oder nichtsteroidale Entzündungshemmer enthält. Nehmen Sie Celebrex nur dann ein, wenn Sie keine Gründe haben, Celebrex nicht zu nehmen. Beispiele für sichere Medikamente, die man auch dann einnehmen kann, wenn Sie Antikoagulantien einnehmen, schließen Produkte ein, wie: Darvocet-N 100, Trilisate, 750 mg, Tabletten und/oder Percocet. Selten kann Leukine Knochenschmerzen verursachen, insbesondere, wenn es die weißen Blutkörperchen zu hoch ansteigen lässt. Ibuprofen ist ziemlich wirksam, um diese Art der Knochenschmerzen zu verhindern, aber es ist ein NSAID (Non Steroidal Anti- Inflammatory Drug), daher können Sie es nicht einnehmen, wenn Sie Antikoagulantien nehmen müssen. Wenn nach den ersten Wochen der Behandlung mit Leukine keine Nebenwirkungen auftreten, können Sie beginnen, die Pre-Medikation zu verringern. Anfänglich nehmen Sie jeweils zwei der Pillen von Benadryl, Tylenol und Zantac, insgesamt also 6 Pillen. Nach mehreren Wochen können Sie also diese Zahl reduzieren auf 5 Pillen, in dem Sie nur noch eine Pille Tylenol oder eine Benadryl oder eine Zantac nehmen. In der darauf folgenden Woche (oder auch eher) können Sie weiter eine Pille der anderen Medikamente reduzieren und wieder eine Woche später (oder noch früher) nehmen Sie jeweils nur noch 3 Pillen, also von jedem Medikament eine, pro Nacht. Danach reduzieren Sie weiter eine Pille nach der anderen. Falls Nebenwirkungen sich wieder einstellen, können Sie die Vormedikation wieder steigern bis maximal jeweils zwei von jedem Medikament (6 insgesamt) und danach etwas langsamer die Dosis der Medikation abbauen. Die einzige andere übliche Nebenwirkung von Leukine ist eine
lokale Reaktion an der Einstichstelle der Injektion. Leukine
bringt unser Immunsystem lokal in der Einstichstelle auf
Touren. Sie könnten eine Beule entwickeln, die jucken könnte
oder einige lokale Unannehmlichkeiten zur Folge haben kann.
Wenn Sie alle 6 Vormedikationspillen nehmen, dürften diese
Nebenwirkungen nur begrenzt auftreten. Andere wirksame
Maßnahmen, die Reaktionen an der Einstichstelle der Spritze
zu reduzieren, schließt ein, die Anweisungen des Herstellers
zu ignorieren und nur den Empfehlungen unserer medizinischen
Assistenten zu folgen, wann und wie Ihre Injektion gegeben
werden sollte. Das Bild, das zusammen mit Ihrer Leukine-
Verschreibung geliefert wird, gibt vor, wie die Injektion in
den Bauch oder den Oberschenkel gesetzt werden sollte. Bitte
injezieren Sie nicht in den Oberschenkel, denn die
Reaktionen sind üblicherweise dort viel schlimmer. Die
Anweisung belehrt Sie, die Haut zu quetschen, um die Spritze
zu setzen. Quetschen Sie nicht die Haut. Mary oder Carla
wird Ihnen die Verfahren erläutern, die nach unserer Meinung
am günstigsten für unsere Patienten sind. Die Anwendung
eines wieder verwendbaren Eisbeutels an der Injektionsstelle
für etwa 5 Minuten nach der Injektion hilft ebenfalls, eine
ungünstige lokale Reaktion zu vermeiden.
Ein Typus der weißen Blutkörperchen, den Leukine erhöht,
wird üblicherweise als Polys bezeichnet, kann aber auch
Granulozyten genannt werden. Wenn eine Person, die Leukine
erhält, in eine Notaufnahme kommt, um im Krankenhaus
aufgenommen zu werden und wird von einem ihr fremden Arzt
untersucht, der eine vollständige Blutuntersuchung vornimmt,
wird das Ergebnis nahezu immer eine erhöhte Anzahl weißer
Blutkörperchen aufweisen. Die komplette Blutuntersuchung
wird auch eine Erhöhung bei den Polys ausweisen, also den
Typ weißer Blutkörperchen, die den Arzt in der Notaufnahme
vermuten lassen, daß Sie eine bakterielle Infektion haben.
Leukine erhöht auch häufig einen Typus von weißen
Blutkörperchen, die Eosophile oder EOs genannt werden.
Dieser Typus weißer Blutkörperchen könnte bei Patienten mit
einer Allergiehistorie und/oder einer parasitären Infektion
erhöht sein. EOs sind mindestens bei einem Drittel unserer
Patienten mit Leukine angestiegen, sie sind keine Krankheit
und sollten daher ignoriert werden. Die meisten Ärzte sind
nicht vertraut mit den Auswirkungen, die Leukine auf die
verschiedenen Typen von weißen Blutkörperchen haben. Es ist
wichtig für Sie, den Arzt zu informieren, daß Leukine die
Anzahl der weißen Blutkörperchen und auch der Polys und
häufig auch die Eosophile erhöht. Polys deuten auf eine
bakterielle Infektion hin. Wenn Sie Ihren Arzt nicht darüber
informieren, daß Sie Leukine anwenden und wie es die weißen
Blutkörperchen, speziell die Polys und EOs beeinflußt,
könnten Sie auf eine Krankheit hin behandelt werden, die Sie
gar nicht haben. Das könnte dazu führen, dass Sie unnötiger
Weise Medikamente erhalten, die wiederum ernsthafte
Nebenwirkungen entfalten könnten. Bitte vergessen Sie nicht,
jedem Arzt, von dem Sie behandelt werden wollen, aus welchem
Grund auch immer, zu sagen, daß Sie auch mit Leukine
behandelt werden. Die Leukinewirkungen auf weiße
Blutkörperchen verschwinden vollständig etwa 48 – 72 Stunden
nach der letzten Dosis. Bitte führen Sie eine Kopie dieses
Papiers mit sich, um es gegebenenfalls Ihrem Arzt zu zeigen.

In unserer Praxis, Compassionate Oncology Medical Group
(COMG), haben die Reaktionen unserer Patienten heute bereits
nachgewiesen, daß die Kombination von Leukine mit Revlimid
und/oder Thalidomid deutlich wirksamer sind, als die
Anwendung jeder der Medikamente allein, und zwar auf der
Basis unserer Beobachtungen, anstelle darauf zu warten, bis
ein prospektiver randomisierter Versuch durchgeführt ist,
den Wissenschaftler benötigen, um ihre eigenen
Schlußfolgerungen zu ziehen. Anstatt zwischen drei und sechs
Jahren auf die Ergebnisse solcher Studien zu warten, werden
unsere Patienten jetzt bereits damit behandelt, was
wahrscheinlich erst in mindestens fünf oder mehr Jahren zum
Behandlungsstandard wird. Taxotere erhielt die FDA-Zulassung
für die Prostatakrebsindikation nicht vor Mai 2004. Ich habe
im Sommer 1997 begonnen, meine Patienten mit Taxotere zu
behandeln. Wenn ich darauf gewartet hätte, bis die FDA
Taxotere für die Behandlung des Prostatakrebses genehmigt,
würden viele meiner Patienten, die heute noch leben, denen
es gut geht und deren Krebs sich in Remission befindet,
nicht mehr mit einer einzigen dieser Aussagen beschrieben
werden können. Prospektive, randomisierte, Placebo
kontrollierte Doppelblind-Studien helfen uns, medizinische
Fortschritte voranzubringen, sie helfen der Allgemeinheit,
nicht unbedingt dem Einzelnen. Ich habe immer versucht,
meine Patienten so zu behandeln, wie ich behandelt werden
möchte, wenn ich ein Laie wäre und deren Krankheit hätte.
Das bedeutet, jeden Patienten mit dem Therapieprotokoll zu
behandeln, das am Effektivsten zu sein scheint und die
besten Aussichten auf Erfolg hat, auf der Basis neuerer
Entwicklungen, der Kenntnis des neuesten Standes der
medizinischen Kunst, getragen von Einsicht, von Weisheit und
gelegentlich einem Hauch von Intuition. Da jedes
Behandlungsprotokoll eines Patienten sehr individuell
gestaltet ist, justieren und modifizieren wir unsere
Protokolle, so wie neue Informationen verfügbar gemacht
werden, um die Vorteile neuer Erkenntnisse einzubringen,
anstelle angekettet zu sein an ein unflexibles Protokoll
einer Institution. Das ist einer der wesentlichen Gründe,
weshalb ich nicht in der Lage bin, Wissenschaftler zu
sein.Ich glaube, daß die Bedürfnisse des Einzelnen (Sie,
jeder individuelle Patient) schwerer wiegen, als die
Bedürfnisse der Allgemeinheit. Die allgemeinen Standards
könnten erfordern, daß man viele Patienten mit der Therapie
„A“ behandelt, obwohl Sie nahezu sicher sind, daß Therapie
„B“ besser ist. Das ist ein weiteres Beispiel das erläutert,
wie in unserer Praxis die Bedürfnisse des Einzelnen schwerer
wiegen als die Bedürfnisse für die Allgemeinheit. Ich
glaube, daß die individualisierte Feineinstellung der Medikamentendosis von Woche zu Woche für jeden Patienten, eine Erklärung für die reduzierten Nebenwirkungen (toxicities), wie auch für die weit überlegenen Responsraten und die Überlebgensstatistik, die wir sehen und deren sich die Patienten unserer „Compassionate Oncology Medical Group“ Praxis auch weiterhin erfreuen. Und wie immer wünsche ich Ihnen Glück, Dr. Bob

P.S. Am Donnerstag, dem 22. Juni 2006 wurde ich wieder mit
einem Enkelkind gesegnet. Meine Tochter Kimberly brachte ihr
erstes Kind zur Welt, eine Tochter, Sophia! Mein siebtes
Enkelkind.
P.P.S. Seit Juni 2006 (die Zeit der Entstehung des
Originalpapieres), wurde Dr. Bob mit zwei weiteren
Enkelkindern gesegnet: Nummer 8 und 9, Ariella und Ezra.
Triple Hormone Blockade, Triple Androgen Blockade und Finasterid
Mainetnance are registered Trademarks of Robert L. Leibowitz, M.D.
Überarbeitet am 25.08.2008
** None of the above should be construed as medical advice or consultation, and
anything discussed in this paper is meant for information only. All medical
treatments, consultations, decisions and recommendations can only be made by the
patient and his/her treating physician. There are side effects associated with
all medicines, and the reader is reminded to discuss the risks, benefits, and
alternatives of every medication with their prescribing doctor before taking any
medicine.
** Nichts von dem vorher Gesagten sollte als ein medizinischer Ratschlag oder
eine Konsultation ausgelegt werden und alles, was in diesem Papier diskutiert
wurde, ist lediglich als Information anzusehen. Alle medizinischen Behandlungen,
Konsultationen, Entscheidungen und Empfehlungen können nur von dem Patienten und
seinem/seiner ihn behandelnden Arzt/Ärztin gegeben bzw. getroffen werden.
Nebenwirkungen gehen mit allen Medikamenten einher und der Leser sei daran
erinnert, die Risiken, Vorteile und Alternativen jeder Medikation mit seinem die
Medizin verschreibendem Arzt zu diskutieren, bevor er sie einnimmt
Originaltitel:
Antiangiogenic Cocktail (AAC)

Übersetzt von Christian Ligensa
19.04.2010

Source: http://de.myprostate.eu/upload/document/3_54776ae519cdbf9e73cc3fdce8149bec.pdf

math.uic.edu

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