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PK zum ÖMCCV-Forschungsförderungspreis 2008, 9. April 2008
KURZFASSUNG der mit dem ÖMCCV-Forschungsförderungspreis 2008 prämierten Arbeit
“NOD2/CARD 15 gene variants are linked to failure of antibiotic treatment in perianal fistulating Crohn´s disease”
Dr. Sieglinde Angelberger, MedUni Wien, Klinische Abt. f. Innere Medizin III, Abt. für Gastroenterologie und Hepatologie 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20 Einleitung: Perianale Fisteln stellen bei ca. 5% der Patienten mit Morbus Crohn (MC) das Erstsymptom dar, mit
Zunahme der Häufigkeit auf 30% aller Patienten im Verlauf deren Erkrankung. Patienten mit Befall
des Dickdarms und v.a. des Mastdarms sind besonders von dieser Form der Krankheit betroffen.
Entsprechend des Konsensus der europäischen Morbus Crohn- und Colitis ulcerosa- Organisation
(ECCO) werden perianale Fisteln initial mit Antibiotika wie Ciprofloxacin (z.B. Ciproxin®) oder
Metronidazol (z.B. Anaerobex®) behandelt. Ein zumindest kurzfristiger Therapieerfolg kann bei bis zu
50% der betroffenen Patienten erzielt werden, wenngleich es nach Absetzen der Therapie häufig zu
einer Wiederkehr der Fistelsymptome kommt. Es besteht daher dringender Bedarf nach Markern zur
Vorhersage von der Wirksamkeit einer Therapie, um dem einzelnen Patienten eine
„maßgeschneiderte“ Therapie bei perianalen Fisteln anbieten zu können.
Kürzlich konnte gezeigt werden, dass Veränderungen im Erbmaterial (Mutationen) im
NOD2/CARD15 Gen das Risiko an MC zu erkranken in der europäischen und nordamerikanischen
Bevölkerung deutlich erhöhen. NOD2/CARD15 spielt als Erkennungsstruktur in der Zelle
(intrazellulärer Rezeptor) in der Abwehr von Bakterien und nachfolgender Aktivierung der
Entzündungsreaktion eine wesentliche Rolle. NOD2/CARD15 ist v.a. in spezialisierten Drüsenzellen,
den sogenannten Paneth-Zellen, im unteren Abschnitt des Dünndarms zu finden. Paneth-Zellen
produzieren antibakterielle Stoffe wie z.B. die α-Defensine und geben diese in den Darm ab. Vor
allem Patienten mit Morbus Crohn im letzten Abschnitt des Dünndarms , dem sogenannten terminalen
Ileum, weisen Mutationen im NOD2/CARD15 Gen auf und sind somit von einer verminderten
Produktion der α- Defensine betroffen. Bei Patienten mit Morbus Crohn des Dickdarms wurde
bedingte reduzierte Bildung von den ebenfalls antibakteriell wirksamen β-Defensinen (HBD-2)
beobachtet. Eine Reduktion des körpereigenen antibakteriellen Schutzes im Darm könnte somit eine
verstärkte Einwanderung von Bakterien in die Schleimhaut bedingen und infolge eine chronische
Entzündung hervorrufen, die zu den typischen Symptomen von MC führt.
PK zum ÖMCCV-Forschungsförderungspreis 2008, 9. April 2008
In dieser Studie untersuchten wir, ob genetische Veränderungen in der Produktion der körpereigenen
antibakteriellen Abwehr (NOD2/CARD15 und HBD-2) Einfluss auf das Therapieansprechen von
perianalen Fisteln auf Antibiotika bei Patienten mit MC nehmen können.
Methodik: 52 Patienten (f:m=24:28, Alter median: 36 Jahre), die seit mindestens 3 Monaten an aktiv,
sezernierenden perianalen Fisteln litten, wurden mit den Antibiotika Ciprofloxacin (z.B. Ciproxin®,
500-1000 mg/Tag, n=49) oder Metronidazol (z.B. Anaerobex®, 1000-2000 mg/Tag, n=3) über eine
mediane Dauer von 7 (zwischen 2 und 8) Wochen behandelt. Als Begleitmedikation waren
Azathioprin (z.B. Imurek®) oder 5-Aminosalizylat-Produkten (z.B. Salofalk®, Claversal®, Pentasa®)
erlaubt, sofern die Dosis in den letzten 12 bzw. 4 Wochen nicht geändert wurde. Kortisosteroide (z.B.
Prednisolon) durften zur Behandlung eines akuten Schubes verordnet werden. Andere
immunmodulierende Medikamente, wie z.B. Cyclosporin (Sandimmun®) oder Infliximab
(Remicade®), waren innerhalb der letzten 3 Monate vor Studienbeginn nicht erlaubt. Entsprechend
eines standardisierten Beurteilungssystems, dem “Fistula Drainage Assessment“, wurde ein
komplettes Ansprechen (Responder) als vollständiger Verschluss aller Fisteln 6-8 Wochen nach
Therapiebeginn definiert. Patienten, die dieses Kriterium nicht erfüllten, galten als Therapieversager
(Non-Responder). Die genetischen Untersuchungen der wesentlichen Mutationen von
NOD2/CARD15 (SNP8,12 und 13) und der HBD-2-Kopien-Zahl erfolgte mittels 5’ Nuklease Assay
(TaqMan®). Für die statistische Ausarbeitung der Daten wurde der Exakte Test nach Fisher sowie der
Ergebnisse: Aufgrund von Durchfall musste die antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin bei einer Patientin
beendet werden. Sie schied somit für die weiteren Berechnungen aus.
Bei 13 Patienten (25.5%) konnte ein komplettes Ansprechen erzielt werden, 38 (74.5%) zeigten jedoch
keinen oder nur einen geringen Behandlungserfolg. Eine Operation aufgrund eines perianalen
Abszesses war bei 3 Patienten notwendig.
Veränderungen im NOD2/CARD15 Gen waren bei 12 (23.5%) Patienten nachweisbar. Komplettes
Ansprechen auf die antibitoische Therapie konnte bei 13 von 39 Patienten (33.3%) ohne
NOD2/CARD15 Mutation, jedoch bei keinem Patienten (0%) mit einer Mutation beobachtet werden
(p=0.02). Die HBD-2-Gen-Kopien-Anzahl zeigte keinen Unterschied zwischen Patienten mit und ohne
Therapieresponse (Median 4; Bereich zwischen 2 und 6). Es konnte gezeigt werden, dass es keinen
Zusammenhang zwischen komplettem Ansprechen auf die antibiotische Therapie und der
Begleitmedikation mit Azathioprin und Kortikosteroiden, der Dauer des Fistelleidens, der Anzahl an
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Diskussion:
Diese Daten weisen erstmalig auf eine mögliche pharmakogenetische Bedeutung von NOD2/CARD15
bei Morbus Crohn hin. Das Fehlen einer Veränderung im NOD2/CARD15 Gen erscheint als
Voraussetzung für die Wirksamkeit einer antibiotischen Therapie gegen die bakterielle Flora bei
Der genaue Entstehungsmechanismus von perianalen Fisteln ist bis dato unbekannt. Diskutiert wird,
dass sie entweder aus tiefen Geschwüren im Mastdarm- oder Anusbereich oder aus entzündeten
Analkanaldrüsen entstehen. Eine wesentliche Rolle in der Entstehung dürfte auch die Darmflora
spielen. Durch einen vorübergehenden künstlichen Darmausgang (Ileo- oder Kolostoma) kann es
durch Umleitung des Stuhls zu einer Abheilung der Entzündung im Mastdarm sowie zu einem
Verschluss von perianalen Fisteln kommen. Auch eine antibiotische Therapie kann zum
Fistelverschluss führen. Stellt man jedoch die Kontinuität des Stuhlflusses durch Verschluss des
Stomas wieder her oder setzt die antibiotische Therapie ab, kommt es häufig zum Wiederauftreten des
Komplettes Ansprechen auf die antibiotische Therapie konnte bei einem Viertel der Patienten gezeigt
werden. Keiner dieser Patienten wies eine Veränderung im NOD2/CARD15 Gen auf, im Gegensatz
dazu zeigten alle Patienten mit Genmutation nur ein inkomplettes oder kein Ansprechen auf die
Therapie. Deshalb vermuten wir, dass NOD2/CARD15 ein wesentlicher Faktor für das Ansprechen
einer antibiotischer Therapie bei perianalen Fisteln ist.
Unsere Beobachtung eines besseren Therapieerfolges bei Patienten ohne NOD2/CARD15 Mutation
lässt vermuten, dass eine Verminderung der Abwehrmechanismen der Schleimhaut aufgrund einer
NOD2/CARD15 Mutation zu einer veränderten Darmflora führt, die schlechter auf eine antibiotische
Therapie anspricht. Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass die von bestimmten Schleimhautzellen
abgegebenen antibakteriellen Defensine mit den Antibiotika in der Bekämpfung der Bakterien
zusammenwirken und so die Wirksamkeit der antibiotischen Therapie bei Patienten ohne
Zusammenfassend weisen unsere Daten auf eine pharmakogenetische Bedeutung von NOD2/CARD15
im Therapieansprechen bei fistulierendem MC hin. Dies könnte einen ersten wesentlichen Schritt in
Richtung einer auf den Patienten mit Morbus Crohn „maßgeschneiderte“ Therapie darstellen. Die
Verabreichung von Antibiotika bei Patienten mit perianaler Fistulierung und gleichzeitigem Vorliegen
von Mutationen im NOD2/CARD15 Gen erscheint wenig sinnvoll. Die rechtzeitige Erwägung
therapeutischer Alternativen bei diesen Patienten könnte helfen, das Risiko für Nebenwirkungen unter
einer antibiotischen Therapie zu minimieren.
Kontakte: Dr. S.Angelberger, [email protected]
Tel. (01) 40400/4741 DW, Fax: (01) 40400/4735
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RUBIDIUM-82 REST-STRESS MYOCARDIAL PET PERFUSION PROTOCOL 1) Patient preparation: • No caffeinated products or medications for 12-24 hrs. ( ASNC – no caffeinated products for at least 12 hrs .) • No Theophylline containing medications for 3 days. (Theophylline is an antidote of Dipyridamole). ( ASNC – No Theophylline for 2 days ) • No nitrates (i.e. Isordil (Isosor